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Die entwicklungspolitische Arbeit in Deutschland wird zunehmend vielfältiger. Gleichzeitig bleiben die Strukturen der Eine-Welt-Arbeit stark von etablierten, meist nicht-migrantischen Organisationen geprägt. Viele (post-)migrantische Akteur*innen sind weiterhin mit strukturellen Ausschlüssen konfrontiert, die ihre gesellschaftliche Teilhabe und politische Mitgestaltung einschränken – eine Kontinuität ungleicher Machtverhältnisse, die auch koloniale Spuren trägt. Die Öffnung entwicklungspolitischer Strukturen für migrantische Perspektiven und die Stärkung migrantischer Selbstorganisationen (MSO) sind zentrale Voraussetzungen für eine gerechte, inklusive und globale Entwicklung. Die Fachstelle für Migration und Partizipation setzt sich dafür ein, die vielfältigen Erfahrungen, Ressourcen und Expertisen von MSOs sichtbar zu machen und als aktive Beiträge zur entwicklungspolitischen Gestaltung in Niedersachsen und darüber hinaus zu verankern.
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VEN
In Schulungen und Workshops werden migrantische Akteur*innen darin gestärkt, sich selbstbestimmt in entwicklungspolitische Prozesse einzubringen. Dabei werden bestehende Wissensbestände und Handlungskompetenzen anerkannt und erweitert – nicht ersetzt.
Wir unterstützen MSOs bei der Entwicklung und Umsetzung eigener Projektideen, insbesondere durch Beratung zu Fördermitteln, Antragsstellung und Projektmanagement. Ziel ist eine nachhaltige Umsetzung aus eigener Perspektive und Verantwortung.
Die Fachstelle initiiert Räume der Begegnung und Zusammenarbeit zwischen MSOs, etablierten Organisationen der Eine-Welt-Arbeit und politischen Institutionen – auf Augenhöhe und mit dem Ziel langfristiger Partnerschaften.
Wir machen migrantische Perspektiven in politischen Diskursen sichtbar und setzen uns für die strukturelle Verankerung ihrer Anliegen ein. Dabei treten wir ein für ein Verständnis von Entwicklungspolitik, das globale Machtverhältnisse hinterfragt und aktiv an deren Veränderung mitwirkt.
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Migrantische und diasporische Organisationen verfügen über transnationale Erfahrungen, Wissen über lokale Kontexte in ihren Herkunftsregionen sowie eigene Netzwerke. Ihre Perspektiven bereichern entwicklungspolitische Strategien, hinterfragen dominante Narrative und tragen zu nachhaltiger Veränderung bei – in Deutschland und weltweit.
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Viele migrantische Organisationen leisten wichtige entwicklungspolitische Arbeit, stoßen jedoch auf strukturelle Hürden im Fördersystem – etwa durch bürokratische Anforderungen, fehlende Anerkennung oder ungleiche Zugänge. Eine inklusive Förderpraxis ist ein entscheidender Schritt hin zu mehr Chancengerechtigkeit.
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Nur wenn vielfältige Stimmen Gehör finden, kann Entwicklungspolitik ihrer Verantwortung für globale Gerechtigkeit gerecht werden. Es braucht Räume für Mitgestaltung, Ressourcen für unterrepräsentierte Akteure und die Bereitschaft, bestehende Machtverhältnisse zu verändern.
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Entwicklungspolitik darf keine Einbahnstraße sein. Sie muss auf gegenseitigem Lernen, Respekt und fairer Machtverteilung beruhen. Nur so entstehen tragfähige Partnerschaften, die von allen Beteiligten als sinnvoll und gerecht erlebt werden.